Forderungen der Studierendenschaft der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, besprochen auf der Studierendenvollversammlung am 26.06.2019, beschlossen durch den Studierendenrat am 03.07.2019

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung, der sich die Menschheit derzeit stellen muss. Um diese katastrophale Entwicklung zu stoppen, sind tiefgreifende Änderungen im Leben und Handeln jedes Einzelnen notwendig. Auch unsere Hochschule, das Studierendenwerk Thüringen und die Stadt Jena sollen ihren Beitrag zur Erreichung der weltweiten Klimaziele leisten. Wir stellen deshalb folgende Forderungen:

  • Wir solidarisieren uns mit der Fridays for Future sowie Scientists for Future Bewegung und fordern die Hochschulleitung auf, dies im Namen der gesamten Hochschule zu tun.
  • Wir fordern die Hochschule auf bis Ende 2019 eine Klimabilanz1 zu erstellen und zu veröffentlichen. Es müssen Konsequenzen zum Klimaschutz von dieser gemeinsam mit der Studierendenschaft abgeleitet und umgesetzt werden. Über den Fortschritt ist jährlich Bericht zu erstatten sowie sämtliche zukünftigen Entscheidungen nach Klimaschutz-Gesichtspunkten auszurichten. Dabei sind alle Bereiche und Statusgruppen der Hochschule in Form einer Arbeitsgruppe Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit2 mit einzubeziehen.
  • Wir fordern das Studierendenwerk Thüringen auf, einen fleischfreien Tag in der Woche in ihren Einrichtungen einzuführen. Das vegane Angebot soll weiter ausgebaut und dabei weniger Fleischersatz-Produkte vor allem aus Soja genutzt werden. 
  • Wir fordern den neu gewählten Jenaer Stadtrat dazu auf, den Klimanotstand für die Stadt Jena und die kommunalen Eigenbetriebe auszurufen und entsprechend positiv zu handeln. Als Maßnahmen fordern wir, den Nahverkehr an die städtebauliche Entwicklung anzupassen, sowie mindestens einen ticketfreien Wochentag und/oder ein ticketfreies Wochenende für alle einzuführen und die Erweiterung der Fahrradinfrastruktur voranzutreiben.

Wir hoffen auf eine zügige Umsetzung der Forderungen. Nur durch rasches Handeln können die verheerenden Folgen des Klimawandels minimiert werden.

Mit freundlichen Grüßen
Kristina Worch, Vorstandsvorsitzende StuRa
Martin Schmidt, Vorstand StuRa

1: In der Klimabilanz sollen die Klimaauswirkungen des Hochschulbetriebs erfasst werden, insbesondere der ökologische Fußabdruck von Gebäuden (durch Klimatisierung und Stromverbrauch), Dienstwagen, Dienstreisen und Arbeitswege von Mitarbeitenden und Studierenden, Verbrauchsmaterialien (insb. von Praktika) und Abfällen sowie der Wasserversorgung.

2: Die Arbeitsgruppe soll eine Kontrollfunktion ausüben und daher unabhängig vom Senat sein. Sie ist paritätisch zu besetzen (Professoren, Mitarbeiter, Studierende). Es sollen Vertreter aus allen Fachbereichen berücksichtigt werden. Für die Organisation der Wahl stellt sich der Studierendenrat zur Verfügung.